Dienstag, 11. Oktober 2016

[Rezension] Nichts - was im Leben wichtig ist




Buchtitel: Nichts - was im Leben wichtig ist
Autor: Janne Teller
Verlag: dtv
Seitenanzahl: 144
Sprache: Deutsch






Klappentext


Als der 14-jährige Pierre Anthon seine Klasse mit den Worten verlässt »Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun«, stehen seine Mitschüler unter Schock. Denn kann es wirklich sein, dass nichts eine Bedeutung hat? Nicht die erste Liebe? Nicht das Lernen in der Schule? Nicht das Elternhaus, die Geschwister, der Glaube an Gott oder das eigene Land? Gemeinsam wollen die Schüler dem aufsässigen Pierre Anthon das Gegenteil beweisen und sammeln auf einem Berg der Bedeutung alles, was ihnen lieb und teuer ist. Doch was harmlos beginnt, wird bald zu einem Experiment, in dem es kein Halt und keine Grenzen mehr gibt – als selbst Tiere geopfert werden, ein Finger und die Unschuld eines Mädchens ...

Meine Meinung


Ich musste dieses Buch für die Schule lesen, aber trotzdem habe ich mich eigentlich darauf gefreut, weil ich das Thema wirklich interessant fand. Das Cover (wenn man das überhaupt noch Cover nennen kann) passt sehr gut, weil es wirklich sehr schlicht gehalten ist. Es passt wirklich perfekt zum Titel.

Doch wie ich während des Lesens leider feststellen musste, passt nicht nur das Cover sehr gut zum Titel, sondern auch der Inhalt. Und damit meine ich nicht das Thema, was alles andere als unwichtig und "nichts" ist, sondern die Umsetzung. Die bietet mir nämlich wirklich buchstäblich "Nichts".

Inhalt: Die Geschichte wird aus der Sicht des Mädchen Agnes erzählt, welche genau wie ihre Mitschüler verwirrt und geschockt ist, als Pierre Anthon eines Tages verkündet, dass nichts von Bedeutung ist und er sich deswegen auf einen Pflaumenbaum setzt, da es sich ja nicht lohnt irgendetwas zu tun. Die Weltsicht der anderen Schüler gerät durch diese Aussage ins Wanken und sie suchen nach einer Möglichkeit sich selbst und Pierre Anthon davon zu überzeugen, dass doch etwas von Bedeutung ist. Zusammen beginnen sie einen "Berg aus Bedeutung" zu erschaffen, auf dem anfangs Sachen wie Sandalen oder ein Fahrrad zu finden sind, später aber auch der Sarg des kleinen Bruders, die Unschuld eines Mädchens und ein rechter Zeigefinger. Das ist ja schließlich von Bedeutung! Oder etwa nicht?

Die Geschichte an sich begann noch ganz interessant, als die Sache mit der Bedeutung gerade erst angefangen hat die Schüler zu beschäftigen. Denn dieses Thema ist sicher für viele relevant. Gibt es einen Sinn des Lebens? Was ist im Leben wirklich wichtig? Dies sind alles Fragen die im Buch eine Rolle spielen und auf die sich der Leser vielleicht sogar eine Antwort erhofft. Ich persönlich fand die Auflösung hier jedoch recht deprimierend. Doch nicht nur deswegen konnte mich das Buch nicht sonderlich überzeugen. Es gab auch noch zwei andere Aspekte.
Zum einen war da der Schreibstil. Ich habe wirklich nichts gegen einen einfachen Schreibstil, aber dieser war mir doch etwas zu viel des Guten. Die Kapitel erstreckten sich immer nur über 3-4 Seiten und die Handlung wurde eigentlich nur an der Oberfläche etwas angekrazt. Es gab nur oberflächliche Erklärungen ohne genauere Beschreibungen der Umgebung oder Handlungen. Da hätten dem Buch ein paar 100 Seiten mehr wirklich nicht geschadet, vor allem bei so einem Thema.
Der zweite Punkt waren die Charaktere. Ich muss meine Meinung über Schüler der siebten Klasse scheinbar nochmal revidieren, denn ich hätte sie eigentlich schon für schlauer gehalten. Denn ich meine, Hallo? Wer bitte lässt sich einen Finger abschneiden oder kommt auf die Idee den Sarg des kleinen Bruders auszugraben? Aber eigentlich schien es am Ende unter den Schülern eh nur noch darum zu gehen, dem jeweils anderen größtmöglichen Schaden zu zufügen. Es wirkte nicht mehr wie die Suche nach Bedeutung sondern nur noch wie gegenseitige Rachenahme. Das war wirklich schade, denn das Ganze hatte eigentlich recht gut begonnen.

Fazit


Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich das Thema zwar sehr interessant finde, die Umsetzung mir jedoch überhaupt nicht zugesagt hat. Das Buch hat mir also im Großen und Ganzen genau so viel gebracht wie der Titel mir bereits versprochen hat - Nichts!

 Zitat:
"Bedeutung war relativ und deshalb bedeutungslos."
- Nichts, Seite 116 



1 Kommentar:

  1. Huhu,

    mich hätte ehrlich gesagt schon der Klappentext nicht angesprochen - gut, dass ich nichts verpasst habe.

    LG
    Sonja

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