[Rezension] Federn über London

Buchtitel: Federn über London 1: Erwachen
Autor: Sabine Schulter
Verlag: Selfpublisher
Seitenanzahl: 254
Sprache: Deutsch

Klappentext

Als Clear erwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Weder weiß sie, wer sie ist, noch warum sie in einer Wanne voller blauem Wasser liegt. Als ihr eröffnet wird, dass sie gestorben ist und von nun an als Todesengel in London Seelen sammeln soll, glaubt sie an einen üblen Scherz. Doch die schwarzen Schwingen auf ihrem Rücken überzeugen sie von der Wahrheit. Zusammen mit ihrem Teamleiter Ease und den anderen Todesengeln sorgt sie von nun an dafür, dass die Seelen der Verstorbenen zurück in den Lebensstrom gelangen. Allerdings wartet in der Welt der Übersinnlichen noch viel mehr auf Clear und auch Londons Unterwelt mit all ihren magischen Wesen ist in Aufruhr. Denn das dunkle Nichts hat sich gerade jetzt vorgenommen, die Millionenmetropole ins Chaos zu stürzen.

Erster Satz

"Langsam tauchte mein Geist aus einer Dunkelheit auf, von der ich nicht wusste, wie ich hingeraten war."

Meine Meinung

In der neuesten Geschichte aus der Feder von Sabine Schulter stehen dieses Mal Wesen im Vordergrund, die bereits Stoff der ein oder anderen (auch bekannten) Erzählung waren - Engel. 

Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich nicht der größte Fan von Engeln bin. Ich weiß nicht warum, da ich bisher eher selten Bücher über sie gelesen habe. Aber irgendwie reizt mich diese Spezies der Fabelwesen nicht wirklich. 

Trotzdem ließ ich mich von der Autorin wieder gerne in diese neue Welt mitnehmen, um Clear bei ihrer Erweckung zum Engel zu begleiten. Bekannte Aspekte dieser Fantasynische, wie der Zwist zwischen Engeln und der Unterwelt und den strahlenden Schutzengeln, die die Menschen vor Unheil bewahren, tauchen natürlich auch in ihrer Version der Engel auf. Trotzdem schafft sie es durch gewisse Kleinigkeiten der Welt ihre ganz eigene Note zu verleihen. Als Setting dient dieses Mal die Weltmetropole London, was mir besonders gut gefällt. Auch wenn wir in diesem Teil noch nicht ganz so viel von der Stadt zu sehen bekommen, da sich der größte Teil in der vor Menschen verborgenen Akademie der Engel abspielt.

Als Clear erwacht, hat sie keine Ahnung wo oder wer sie ist und muss mit Erschrecken feststellen, dass sie als Todesengel wiedergeboren wurde, um fortan einer größeren Aufgabe zu dienen. Mit dem Dasein als Todesengel kommt darüber hinaus eine schwere Bürde, die sie fortan tragen muss, und als wäre das nicht genug, sticht sie auch noch durch ihr ungewöhnlich blondes Haar aus der Masse heraus.

Mit Clear als Protagonistin fühlt man sich als Leser direkt verbunden, denn zusammen mit ihr wird man in diese neue Welt geworfen und versucht nun die ersten Schritte zu gehen und sich in dieser fremden Atmosphäre zurecht zu finden. Ihr liebenswerter, teils verunsicherter und dennoch starker Charakter machen es leicht, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Mit ihr zusammen macht es Spaß die Zusammenhänge in der Welt der Engel zu ergründen und sich den ersten herannahenden Gefahren zu stellen.

Und wie man es von Sabine kennt, ist Clear dabei natürlich nicht auf sich allein gestellt, sondern wird von einer Gruppe sympathischer Engel unterstützt, allen voran der ausgeglichene Todesengel Ease und der Schutzengel Lance, aber natürlich auch einigen weiteren. Ich liebe die Art wie Sabine diese Gruppen aufbaut total, denn sie sind so geprägt von verschiedenen Charaktertypen und strahlen doch eine geborgene Harmonie aus. Doch auch außerhalb dieser Gruppe gibt es einige interessante Nebencharakter. Bei einem hoffe ich ganz besonders darauf, dass wir in den Folgebänden noch öfter mit ihm zu tun haben werden.

Der erste Band setzt den Fokus stark auf das Erwachen von Clear und ihr Kennenlernen dieser neuen Welt. Dadurch ist es natürlich, dass einige Stellen etwas ruhiger gehalten sind, doch auch Spannung und Gefahren bauen sich auf, besonders wenn die Kapitel zu Ease wechseln, der als voll ausgebildeter Todesengel mit den Aufgaben in Londons Außenwelt konfrontiert ist. Und die nehmen gerade beunruhigende Wendungen an.

Ich könnte hier noch so viel schreiben, aber das würde zu weit führen - nur eins noch. Nämlich den Aspekt, den ich besonders liebe und der diese Geschichte von anderen Engelgeschichten unterscheidet und mit dem Sabine hier eine besondere magische Note setzt: die Vellas! Vellas sind gefallene Sterne, auf deren Kräfte die Engel im Kampf zugreifen können. Ich liebe sie!

Aber mehr werde ich hier nicht verraten, da wird euch wohl nichts anderes übrig bleiben, als das Buch zu lesen ;)

Fazit

Ich bin noch immer kein großer Fan von Engeln, aber trotzdem kann ich "Federn über London" jedem nur ans Herz legen. Die Geschichte besticht wieder einmal mit einer spannenden Story, liebenswerten Charakteren und einer ganz besonderen Prise Magie. 

Ich bin schon gespannt auf den zweiten Band.