Samstag, 24. September 2016

[Rezension] Zoo - Sie werden dich finden




Buchtitel: Zoo - Sie werden dich finden
Autor: James Patterson
Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 384
Sprache: Deutsch






Klappentext


Seit Jahrhunderten herrschen die Menschen über die Tiere. Doch nun schlagen sie zurück ... Jackson Oz, ein junger New Yorker Evolutionsbiologe, beobachtet seit einiger Zeit ein ungewöhnliches Verhalten bei Tieren: Überall auf der Welt fallen sie über Menschen her, und töten diese mit einer nie zuvor dagewesenen Brutalität. Oz fürchtet, dass sich das Problem zu einer massiven Bedrohung für die gesamte Menschheit ausweiten könnte. Zunächst nimmt ihn niemand mit dieser Theorie ernst, doch dann häufen sich die Vorfälle. Gemeinsam mit der Umweltforscherin Chloe setzt Oz alles daran, die Mächtigen dieser Erde zu überzeugen, dass sie handeln müssen. Doch die Tiere werden immer aggressiver ...


Meine Meinung


Ich habe dieses Buch als Blind Date gewonnen gehabt. Wenn ich das Buch irgendwo im Laden gesehen hätte, hätte ich es mir sicher nicht gekauft, weil mir einmal das Cover nicht so ganz gefällt und ich außerdem auch eigentlich keine Thriller lese. Da ich das Buch jedoch gewonnen hatte, habe ich es auch gelesen. Und ich muss sagen, dass es auf jeden Fall besser war als ich erwartet habe. Trotzdem gab es noch einige Dinge, die mich etwas gestört haben.

Inhalt: Das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren war zwar nicht immer friedlich, doch niemand hätte damit gerechnet, dass sich ein Krieg zwischen den Rassen entwickeln würde. Menschen haben jahrelang über die Tiere dominiert, doch nun greifen die Tiere plötzlich aus heiterem Himmel Menschen an und es entwickelt sich ein sich immer weiter ausbreitendes Blutbad. Was als einzelne Angriffe beginnt, artet nach und nach zu einem großen Krieg zwischen Menschen und Tieren weltweit aus. Einzig der Evolutionsbiologe Jackson Oz scheint diese Entwicklung vorauszusehen und versucht verzweifelt die Menschen zu warnen und seine Theorie zum MTK (Mensch-Tier-Konflikt) zu beweisen.

Ich bin eigentlich mit sehr niedrigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da ich nicht so ein Fan von Thrillern bin. Dadurch konnte mich das Buch dann doch auch anfangs positiv überraschen. Ich bin eigentlich relativ gut in die Geschichte rein gekommen, da der Schreibstil einfach gehalten ist. Das Buch beginnt mit einer neutralen Erzählperspektive, aus der der erste Angriff auf einen Menschen geschildert wurde. Danach wechselt die Geschichte dann zu einer Ich-Erzählung aus der Sicht des Biologen Jackson Oz. Etwas gewöhnungsbedürftig war am Anfang vor allem, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist. Doch nach ein paar Seiten bin ich auch damit gut zurecht gekommen.

Die Idee hinter der Geschichte fand ich wirklich sehr interessant, weil die Problematik um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier auch heute sehr aktuell ist, wenn auch (noch?) nicht in dieser Weise. Die Umsetzung dieser Idee war zu Beginn auch noch sehr gut gelungen, doch später kam es mir ein bisschen so vor, als würden wir nicht mehr vorankommen.
 Es ist einfach nicht viel passiert und man hatte das Gefühl, als würde man auf der Stelle treten. Was mir fehlte war ganz einfach mehr Handlung. Vielleicht fehlten dem Autor die Ideen? Das würde zumindest erklären, warum er ganz plötzlich mitten im Buch einen Zeitsprung von 5 Jahen macht. Er hätte so viel Interessantes über diese Zeit erzählen können doch stattdessen überspringt er sie einfach und macht damit weiter, sinnlose Ereignisse zu beschreiben und auf der Stelle zu treten.
Er selbst hat anscheinend auch nicht mehr damit gerechnet, dass die Menschen den herannahenden Untergang noch aufhalten können, denn anstatt weiter mit Oz nach einer möglichen Lösung zu suchen, beschreibt er in einigen Kapiteln Beispiele für die Tierangriffe überall auf der Welt. Ich meine, ja, es ist wirklich schrecklich, was da passiert, aber er muss doch nicht irgendwelche Angriffe beschreiben, die gar nichts mit der eigentlichen Story zu tun haben. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt doch schon lange kapiert, dass die Angriffe immer schlimmer werden, dass muss er doch nicht mit haufenweisen Beispielen beweisen. Da hätte ich viel lieber weiter Oz begleitet und nach einem Ausweg aus der Situation gesucht. Doch der Autor war zu diesem Zeitpunkt scheinbar schon der Meinung, dass das alles eh nichts bringen wird. 

Das Ende selbst war dann auch nicht sehr befriedigend, sondern eigentlich komplett offen gelassen. Ich weiß weder ob nun die Menschheit überlebt, noch was mit Oz geschieht. 


Fazit


Ich bin mit relativ niedrigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen und wurde zu Beginn eigentlich noch positiv vom Schreibstil und der Idee überrascht. Leider wurde ich im Verlauf immer mehr enttäuscht, weil die Geschichte einfach nicht vorangekommen ist und man auf der Stelle trat. Der Autor schien selbst bereits die Hoffnung aufgegeben zu haben.

Bewertung


Zitate:
"Sie wollen Blut, und sie werden es bekommen."
- Leahy zu Oz, Zoo - Sie werden dich finden, Seite 300
"Die Vereinigten Staaten haben sich gerade selbst bombardiert."
- Zoo - Sie werden dich finden, Seite 306
"Ein geschlossener Kreis. Eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Ein Symbol der Sinnlosigkeit. Gefangen in ihrer Spirale, rennen die Ameisen im Kreis - verzweifelt, dumm, dem Untergang geweiht.
-  Zoo - Sie werden dich finden, Seite 379

1 Kommentar:

  1. Hallo Victoria,

    schade, dass dich das Buch nicht so mitreißen konnte. Das ist jetzt die erste negativ-kritische Rezension, die ich dazu lese. Aber gerade solche Rezis finde ich am hilfreichsten. Das Buch ist zwar noch auf meiner Wunschliste, aber so gehe ich vielleicht mit einer anderen Erwartung heran.

    Lieben Gruß
    Steffi

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