Leben ohne Internetzugang? In der heutigen Gesellschaft kaum denkbar oder? Schließlich braucht man das Internet heutzutage bereits für die kleinsten Dinge. Das fängt früh morgens an, wenn man sich vielleicht die neusten Nachrichten durchlesen möchte. Verabredungen und Treffen werden über Netzwerke wie WhatsApp und co organisiert, eine passende Zugverbindung ist schnell gesucht und wenn man etwas nicht weiß, wird das mal eben schnell gegoogelt. Diese Abläufe klingen vermutlich sehr vertraut, denn sie prägen den Alltag von den meisten Menschen. Durch mobile Daten ist man praktisch immer online und der ständige Internetzugang ist fast selbstverständlich geworden. Das Internet beeinflusst unser Leben so sehr, dass sich die Frage stellt, ob ein Leben offline überhaupt noch möglich ist.
Während meines Freiwilligen Ökologischen Jahres darf ich jetzt (unfreiwillig) die Erfahrung machen, wie es ist fast ohne Internet zu leben. Da meine Einsatzstelle in einem Dorf ohne gut ausgebaute Internetverbindung liegt und besonders mein Mobilfunkanbieter dort wenig bis keinen Empfang bietet, muss ich größtenteils auf gutes Internet verzichten. Wlan ist zwar vorhanden, jedoch nur an den Dienstrechnern, die nicht für private Zwecke benutzt werden dürfen. Für Whatsapp reichen die mobilen Daten geradeso aus, eine Internetseite lädt mit ganz viel Glück nach 10 Minuten Wartezeit und mehreren Versuchen, manchmal aber auch gar nicht und Instagram und Facebook kann man fast völlig vergessen.
Das mag beim ersten Lesen vielleicht gar nicht so schlimm klingen, schließlich ist Internet nicht lebensnotwendig, einige Sachen funktionieren ja noch und während eines FÖJ sollte das deswegen auch keine Probleme machen. Anfangs war ich auch noch der Meinung, dass man auch super ohne Internet klar kommt, vor allem da ich im Vergleich zu anderen aus meinem Umfeld recht wenig am Handy hing. Doch schon bald wurde mir bewusst, für wie viele Dinge man im Alltag (auch unbewusst) das Internet als Hilfe heranzieht. Und wie viel komplizierter es ist, auf diese Hilfe zu verzichten. Das fängt morgens bei der Kleiderwahl an. Da wir sehr viel draußen unterwegs sind, ist es wichtig sich auch entsprechend wetterfest anzuziehen, blöd nur, wenn das Internet nicht ausreicht, um mal eben einen Wetterbericht zu lesen. Auch beim Kochen hätte ich mir gerne den ein oder anderen Tipp geholt, da ich in dem Bereich eine absolute Null bin xD Knifflig wurde es, als wichtige Dokumente per Mail mit dem FÖJ-Träger ausgetauscht werden sollten. Das funktioniert ohne Internetzugang nämlich auch nicht so gut. Der Blog und meine Social Media Accounts liegen verständlicherweise während der Zeit in der Einsatzstelle unter der Woche auch größtenteils lahm.
Ich musste also feststellen, dass es gar nicht so einfach ist ohne einen verlässlichen Internetzugang. Aber natürlich ist es nicht komplett unmöglich. Die Menschen früher mussten schließlich auch ohne klar kommen ;D Für den Wetterbericht muss man eben Kollegen fragen, sich auf gut Glück multifunktional anziehen oder versuchen irgendwo ein Radio aufzutreiben. Beim Kochen hält man sich am besten an einfache Gerichte oder holt sich telefonische Anleitungen von Mutti xD Und den wichtigen Emailkontakt stempelt man kurzerhand als arbeitsnotwendig ab, um ihn am Dienstrechner zu erledigen. Man wird eben ein bisschen kreativ.
Der Offline Zustand hat aber auch seine positiven Seiten. Man kann einen Gang zurück fahren und sich mal wieder etwas Zeit für sich nehmen. Unsere moderne Gesellschaft ist geprägt von ihrer Schnelllebigkeit, dem Konkurrenzdenken und einer Fülle von Informationen. Es tut gut, etwas Abstand davon zu finden, nicht ständig erreichbar zu sein. Ohne diese Art der Ablenkung hat man viel mehr Zeit über sich selbst nachzudenken. Endlich schaffe ich es mal mehr Zeit in der Natur zu
verbringen, den Kopf frei zu bekommen und nicht ständig irgendwelche Dinge zu konsumieren. Das ist eine Erfahrung, die jeder unbedingt mal machen sollte. Das Internet ist zwar in gewisser Hinsicht ein Segen, aber auch ein Fluch. Wer kennt es nicht, dass man oft unnötig viel Zeit damit vergeudet? Zeit, die so kostbar ist und in der man etwas viel besseres machen könnte - Lesen zum Beispiel :D
verbringen, den Kopf frei zu bekommen und nicht ständig irgendwelche Dinge zu konsumieren. Das ist eine Erfahrung, die jeder unbedingt mal machen sollte. Das Internet ist zwar in gewisser Hinsicht ein Segen, aber auch ein Fluch. Wer kennt es nicht, dass man oft unnötig viel Zeit damit vergeudet? Zeit, die so kostbar ist und in der man etwas viel besseres machen könnte - Lesen zum Beispiel :D
Es gibt so viele Dinge zu entdecken, Kleinigkeiten, denen ich vorher kaum Beachtung geschenkt habe. Das Handy ist während meiner Woche im FÖJ fast nebensächlich geworden, oft passiert es mir sogar, dass ich es auf Ausflüge gar nicht mehr mitnehme, weil es schlichtweg so uninteressant geworden ist, dass ich es auf meinem Tisch vergesse xD
Aus eigener Erfahrung kann ich also sagen, dass es sehr gut tut, sich für eine Weile von der Schnelllebigkeit und dem ständigen Informationskonsum zu lösen, um den Kopf wieder frei zu bekommen und die Augen für neue Dinge zu öffnen. Auch wenn es fast undenkbar ist: Es ist nicht unmöglich ohne Internet zu leben! Leider zwingen uns die heutigen Gesellschaftsstrukturen oft dazu, zumindest teilweise online zu bleiben und wenn es nur ist, um wichtige Nachrichten oder Informationen zu erhalten.
Und auch wenn ich die Zeit ohne richtiges Internet genieße, ist es doch auch immer wieder schön, am Wochenende nach Hause zu kommen und an meinem Blog zu arbeiten oder neue Beiträge zu durchstöbern. Denn dieser Austausch ist auch etwas, was ich auf keinen Fall missen möchte :D
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Könnt ihr ohne Internet leben oder wäre ein Verzicht darauf völlig unmöglich?